Wie groß war doch die Motivation und Begeisterung, als sich Manfred U. selbständig machte.
Es war wie bei seiner ersten großen Liebe. Er konnte Tag und Nacht an nichts anderes mehr denken und beschäftigte sich 24 Stunden am Tag mit seiner Unternehmensidee und deren Umsetzung.
Er war so begeistert und qualitätsbesessen, dass er seinen Kunden nur das Beste bieten wollte.
Und was war das Beste? Ganz klar: Er selbst!
Das war ja auch logisch und selbstverständlich, denn er war ja Existenzgründer und es fehlte logischerweise an den Mitteln, um Mitabeiter einzustellen.
Trotzdem war er ganz fröhlich und schaute positiv in die Zukunft.
Und so erledigte er alle Jobs selbst. Der Tag hatte nicht mehr genug Stunden. Er wurde immer hektischer, wurde ständig reizbarer und Stress stellte sich ein.
Die Firma fraß ihn auf, er strengte sich noch mehr an und gab alles, im wahrsten Sinne des Wortes.
Trotzdem gingen die Geschäfte immer weiter zurück. Die Bank wurde zunehmend unangenehmer und die Kunden nörgelten, reklamierten und ihre Zahlungsmoral wurde immer schlechter.
Hinzu kam, dass die Arbeitsmoral der Mitarbeiter nachließ und ständig einer der beiden Mitarbeiter, die er zwischenzeitlich eingestellt hatte, häufiger durch Abwesenheit glänzte. Zu allem Überfluss kündigte der beste Mitarbeiter und ging zur Konkurrenz.
Gesundheitliche Probleme stellten sich ein, die Familie war mehr Frust als Lust, das Hamsterrad drehte sich immer schneller.
Auszuhalten war das Ganze dann nur noch mit Betäubungsmitteln. Am Anfang war es noch das wohlverdiente "Feierabendbier", später kam dann die Schnapsflasche in der Schreibtischschublade dazu.
Der Teufelskreis wurde immer intensiver und die Abwärtsspirale beschleunigte sich zunehmend. Es wurde immer bitterer. Er bemitleidete sich selbst, sah sich in der Opferrolle.
Und dann kam der Punkt, an dem er sich nach den sicheren Zeiten als Angestellter mit geregelten Arbeitszeiten und festem Einkommen zurücksehnte.
Er trauerte seinem früheren Leben nach und irgendwann stellte er fest, dass seine Firma der Friedhof ar, auf dem er seine einstigen Zukunftsträume beerdigt hatte.
So verlief das traurige Schicksal von Manfred U., dem selbständigen Unternehmer, der sein verlorenes Leben betrauerte.
Und die Moral von der Geschicht,
soweit kommen muss es nicht.
rufen Sie mich an: 06746-9100 oder schreiben Sie mir!
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Donnerstag, 9. April 2009
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